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Wie werden unsere Perlen gezüchtet?
Heutzutage, nachdem die Menschen gelernt haben die Perlen zu züchten, kann jeder Mensch sich Perlenschmuck kaufen. Der Prozess, während dessen die Perlen auf die Welt kommen, ist ein wunderbares Geschehen. Im Gegensatz zu Edelsteinen und -metallen, die im Erdinneren abgebaut werden, entwickeln sich die Perlen in Austern, die im Meer- oder Süßwasser leben. Um Edelsteine aus Rohstoff in Schmuck zu verwandeln, muss man sie zuerst schleifen und polieren. Perlen brauchen nicht so eine sorgfältige Bearbeitung, da ihre Schönheit von Natur selbst erschaffen wurde.
Die in Austern geborenen Perlen sind perfekte Edelsteine, die ein Geschenk der Natur sind. Sie haben glatte, glänzende und warme Oberfläche, die in allen Regenbogenfarben schillert. Die Perlen sind keinem anderen Schmuck auf der Welt ähnlich. Eine Perle ist ein Fremdkörper, eine Art vom Parasiten, der in Weichteilen der Austern lebt.Wie Perlmutt entsteht
Die Auster selbst kann nicht den Fremden, der in ihr lebt, loswerden, doch ihr Körper kämpft ständig gegen den Reizfaktor in seinem Innern. Der Fremdkörper wird mit einer geraden Schicht von einem festen kristallischen Stoff bedeckt, um die Aktivität des Parasiten zu neutralisieren. Dieser Stoff heißt Perlmutt. Je länger die Perle im Körper der Auster bleibt, desto dicker wird ihre Perlmuttschicht. So entsteht ein schöner glänzender Edelstein - eine Perle. Die Perlmuttschicht besteht aus Mikrokristallen von Kalziumkarbonat, die einer nach dem anderen so aufgereiht sind, dass ein Lichtstrahl, der auf einem Kristall landet, sofort sich in allen anderen widerspiegelt und ein Regenbogen ins Leben ruft. Zuchtperlen haben die gleichen Eigenschaften wie Naturperlen. Eine Auster gibt dem Fremdkörper die gleiche Form, ob künstlich eingesetzt oder ohne menschlichen Eingriff. Im Zuchtverfahren beschränkt sich die Rolle des Menschen auf diese feine doch nicht die wesentliche Prozedur.Später, komplett nach Naturgesetzen, erschafft die Auster ein Wunder namens Perle. Perlenzucht gibt die Möglichkeit für Zuchtwahl, doch das Ergebnis der Perlenzucht hängt in vielem nicht vom Wunsch des Menschen ab, sondern von tausend Jahre alten Naturgesetzen, dank derer der Kampf der Auster gegen den Fremdkörper zu der Entstehung einer Perle führt. Japanische Wissenschaftler, die sich mit der Perlenzucht beschäftigen, haben die leistungsfähigsten Austernarten gezüchtet. Diese Zuchtwahl erlaubt die Perlen mit dem einzigartigen Glanz und einer reichen Palette der Farbtöne zu züchten.
Das von japanischen Wissenschaftlern entwickelte Zuchtverfahren beginnt damit, dass die Auster vorsichtig aufgemacht und ein Schnitt in ihrem Weichteil gemacht wird. Gleichzeitig wird einer anderen Auster ein Stückchen ihrer Weichteile entnommen, um dieses Stückchen dann mit dem Kern von einer noch nicht entstandenen Perle zu verbinden. Die Zellen des entfernten Gewebes fangen an ein Säckchen um den Kern herum zu bilden, das die Perle mit der Perlmuttschicht bedeckt. Die noch nicht vollständige Perle wird in die erste Auster eingesetzt. Danach wird die Auster in ihrem natürlichen Lebensraum untergebracht, nämlich im Meer, das reich an Nährstoffen ist, die eine "okulierte" Auster für eine normale Entwicklung braucht. Während des ganzen Verfahrens muss man die Temperatur des Wassers kontrollieren, in dem die Austern gezüchtet werden. Außerdem müssen die Austern ab und zu gereinigt und untersucht werden.
Gefahren für Austern
So, zum Beispiel, sind Meeresalgen und manche Krustentiere eine tatsächliche Gefahr für die Gesundheit der Austern. Aus diesem Grund müssen sie von der Oberfläche der Schale entfernt werden und die Schale muss mit einer Speziallösung behandelt werden, die die Verbreitung von Parasiten verhindert. Das Zuchtverfahren dauert mehrere Jahre und all diese Jahre müssen erwähnten Prozeduren regelmäßig wiederholt werden. Erst dann kann man das entnehmen, was so viel Zeit und Mühe gekostet hat - schöne und wertvolle Perle.Unberechenbarkeit und Launenhaftigkeit der Natur hindert daran, eine Massenproduktion aus Perlenzucht zu machen. Jedes Jahr werden Millionen von Austern für die Perlenzucht ausgewählt, doch nur ein kleiner Teil davon kann ein Produkt der hohen Qualität produzieren. Viele Austern sterben, andere werden unproduktiv wegen Krankheiten. Es gibt mehrere Gründe, die die Austern daran verhindern sich zu vermehren: starke Regenschauer, die die Salinität reduzieren oder die Zunahme der Population mancher Arten vom Phytoplankton, die dazu führt, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser sinkt. Dann gibt es auch Taifune, Angriffe von Raubtieren und Parasiten oder Mangel an Nährstoffen. Im Durchschnitt produzieren nur 50 Prozent der ausgewählten Austern Perlen, dabei nur ein Fünftel dieser Perlen für den Handel geeignet sind. Andere Perlen sind in der Regel zu beschädigt um für die Schmuckherstellung verwendet zu werden. Perlen von hoher Qualität wiederum sind eine Seltenheit, die eine Gabe der Natur ist: Laut Statistik sind weniger als 5 Prozent aller Zuchtperlen formgerecht und mit dem charakteristischen Perlmuttglanz. Solche Perlen sind ein wahrer Schatz, ein Fund für jede Schmucksammlung. Die geernteten Perlen müssen sortiert werden.
Zwei gleiche Perlen gibt es nicht in der Natur, deswegen ist die Perlensortierung ein sehr kompliziertes Verfahren, das sehr viel Zeit braucht. Die Perlen werden nach Größe, Form, Farbe und Perlmuttglanz sortiert. Deswegen wird jedes Steinchen viele Male umgelegt. Nach der Sortierung wird in jeder Perle vorsichtig ein kleines Loch gebohrt. Der kleinste Fehler kann den Stein beschädigen. Außerdem ist es wichtig, dass das Loch direkt in der Mitte der Perle gebohrt wird, denn die kleinste Asymmetrie das Aussehen der Perlenkette oder jedes anderen Perlenschmucks verderben kann. Und das kann passieren, wenn das Loch falsch gebohrt wird.
Danach kommt die Zeit die gleichen Perlen für das zukünftige Schmuckstück auszusuchen. Das ist ein noch mühsameres Verfahren als die Sortierung. Die Juweliere müssen aus schon sortierten Gruppen (nach Größe, Form, Farbe und Lüster) die maximal identischen Steinpaare aussuchen, d.h. die Perlen, die einander am meisten ähnlich sind. Nur ein Fachmann mit einer großen jahrelangen Erfahrung kann die Perlen für die Herstellung einer Perlenkette, Ohrringen und eines anderen Schmuckstücks geschickt auswählen. So, zum Beispiel, um 47 komplett ähnliche Perlen für eine 42 Zentimeter lange Kette auszusuchen, muss man über 10.000 Steine durchsuchen.
Ein bißchen Geschichte...
Schon im 13. Jahrhundert entdeckten die Chinesen, dass die Fremdkörper, die in die Schale der Süßwassermuscheln gelangen, mit einer Perlmuttschicht bedeckt werden. Mit einer speziellen Spachtel machten sie die Muschelschale auf und mithilfe eines Bambusstäbchens legten sie ein Gegenstand zwischen dem Mantel und Muschelschale ein. Danach legten sie die Muscheln ins Gewässer zurück, wo sie mehrere Monate oder sogar zwei oder drei Jahre lang lebten. In dieser Zeit wurde der Gegenstand mit Perlmutt bedeckt und wachste an die Muschelschale an. Als Fremdkörper wurden Tonkugeln oder Stücke von Knochen, Holz oder Kupfer benutzt. Sehr oft wurden kleine Buddhafiguren aus Blei oder Zinn in die Muschel eingelegt. Diese Kunst blühte in China sieben Jahrhunderte lang. Ungefähr in der Mitte des 18. Jahrhunderts, unabhängig von Chinesen, entdeckte der schwedische Naturforscher Carl von Linné die gleiche Zuchtmethode. Manche von ihm gezüchteten Perlen befinden sich in der Sammlung von Linné-Gesellschaft in London. Linné entwickelte seine Methode nicht, doch er entdeckte ihr Geheimnis im Jahr 1762. Anscheinend bestand seine Methode darin, dass man in der Muschelschale ein Loch bohrte, in das mit der Spitze eines Silberdrahts eine Kalksteinkugel eingelegt wurde. Mit dem Draht konnte man ab und zu die Kugel bewegen, damit die nicht an die Schale anwachste. Diese Methode verbreitete sich nicht und wurde kurz danach vergessen.Am Ende des 19. Jahrhunderts übernahmen die Japaner von Chinesen die so lange existierende Kunst der Perlenzucht und entwickelten ungefähr im Jahr 1890 einen ganzen Industriezweig. Japanische Methode bestand darin, dass man eine Perlmuttkugel an die Perlmuttschicht der Muschelschale festmachte und die Muschel zurück ins Meer legte. So entstanden blasenförmige Formationen, die sogenannten Blisterperlen. Die Zeit, die für die Perlmuttbildung notwendig ist, ist unterschiedlich und anscheinend dauert es länger, als wenn in die Muschel nicht eingegriffen wird. Das Perlmutt lagerte sich nur auf einer Seite der Kugel und nach dem Entfernen der Kugel aus der Muschel musste man sie an einem Perlmuttstück befestigen, damit die Perle eine normale symmetrische Form bekam. Deswegen kann man sehr einfach die "japanischen" Perlen, wie man sie damals nannte, erkennen. Man muss nur ihre Rückseite untersuchen.
Zahlreiche Experimente, die seit dem Jahr 1914 meistens von Mikimoto durchgeführt wurden, erlaubten es die Methode deutlich zu verbessern. Das Endprodukt kennt man heutzutage unter dem Namen "Zuchtperlen".
Zuchtperlen kamen auf den Londoner Markt Anfang 1921. Damals dachte man, dass sie aus neuen Gebieten der Perlenfischerei stammten. Als die Perlmuttkerne in diesen Perlen entdeckt wurden und die Wahrheit über die Entstehung dieser Perlen ans Licht kam, wurden die Perlenhändler vom Grauen gepackt. Bald stellte sich heraus, dass diese Zuchtperlen unter dem UV-Licht grün leuchteten, was möglich machte diese Perlen von Naturperlen zu unterscheiden, die unter dem UV-Licht himmelblau leuchteten. Spätere Forschungen zeigten, dass dieser Unterschied durch unterschiedliches Wasser entsteht, in dem die entsprechenden Perlaustern lebten und nicht von der Art der Perlmuttbildung abhängt. Dieser Test ist also nicht so zuverlässig, wenn man die Zuchtperlen von Naturperlen unterscheiden will. Glücklicherweise hatte man kurz davor eine andere Methode vorgeschlagen und heutzutage kann ein erfahrener Forscher fehlerfrei feststellen, ob eine Perle dank dem menschlichen Eingriff entstanden ist. Als Ergebnis sanken die Preise für Zuchtperlen sehr schnell auf die Hälfte des Preises für Naturperlen und später auf ein Fünftel und sogar mehr. Die Frage, wie lange kann es so einen großen Preisunterschied zwischen Natur- und Zuchtperlen geben, bleibt umstritten. Wie bei anderen Luxuswaren, werden die Perlen so viel kosten, wie viel der Kunde bereit ist zu bezahlen und die Kenner bestehen darauf, dass Naturperlen mehr als Zuchtperlen kosten müssen. So eine Meinung erscheint absurd, da die Perlmuttschicht von diesen beiden Perlentypen gleich ist, mindestens soweit das menschliche Auge das erkennen kann.
Während des zweiten Weltkrieges wurde die Perlenzucht in Japan fast komplett eingestellt. Die Gründe dafür waren Arbeitskräftemangel und die Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Materialien und Anlagen. Außerdem führte der Mangel an Lebensmitteln dazu, dass man die Austern zu essen anfing. Nach dem Krieg erholte sich diese Branche sehr langsam, doch bei 1952 erreichte der Gesamtwert der aus Japan exportierten Zuchtperlen die Summe von ungefähr 1.750.000 Pfund Sterling.
Chinesische Zuchtperlen
Industrielle Perlenzucht
Heutzutage ist die industrielle Perlenzucht einer der Industriezweigen Chinas, die sich am schnellsten entwickeln.Chinesische Region Dejing, der reich an Süßwasser ist, ist die Zentrale der nationalen Perlenzuchtindustrie. Wenn man an den Seen vorbei fährt, sieht man hunderte von weißen Punkten über dem Wasser. Das sind Fischernetze, die voll mit Perlmuscheln sind und an den Bambusstangen festgemacht sind.
Auf den Perlenfarmen wird im September "geerntet". Jetzt müssen die Arbeiter sich vergewissern, dass alle Muscheln in Ordnung sind. Jede Infektion, die in das Zuchtgewässer gelangt, kann eine Epidemie auslösen, die wiederum das Ergebnis der mehr als drei Jahre langen Arbeit vernichten kann.
Heutzutage ist China der größte Hersteller von Süßwasser-Zuchtperlen in der Welt. Jedes Jahr produziert dieses Land fast eine tausend Tonnen von Perlen. Die inländische "Perlenindustrie" beschäftigt etwa 300.000 Mitarbeiter.
Zum ersten Mal fing man mit der Perlenzucht in China schon im 13. Jahrhundert an. Doch, wie seltsam es auch scheinen mag, wurden mehr oder weniger leistungsfähige Technologien für industrielle Zucht von Perlmuscheln in diesem Land erst zum Anfang der 1960er Jahren entwickelt. Damals war die Qualität von chinesischen Süßwasserperlen mangelhaft. Wegen ihrer ungeraden Form und unterschiedlicher Größe konnten diese Perlen, die auf dem Markt als “Reisperlen” bekannt waren, den gleichartigen runden japanischen Perlen von hoher Qualität keine Konkurrenz machen.
Doch seitdem haben die chinesischen Hersteller große Arbeit geleistet. Sie haben gelernt wie man große und runde Perlen in verschiedenen Größen und Farben züchtet. Die inländischen Hersteller haben große Fortschritte im Bereich der weiteren Perlenverarbeitung gemacht. Vor kurzer Zeit schickte man die Produkte von chinesischen Perlenfarmen zu den Betrieben in Hongkong und Japan. Heutzutage erfolgt die Verarbeitung von chinesischen Perlen nur in inländischen Unternehmen, die fast unbegrenzte Reserven von hochqualifizierten und billigen Kräften haben.
In Betrieben werden die Perlen nach Farbe, Form und Größe sortiert. Wie seltsam es auch scheinen mag, werden nur 10% der in China produzierten Perlen in Schmuckindustrie verwendet. Andere Perlen werden gemahlen. Dieses Pulver verwendet man für die Herstellung von Kosmetikprodukten und Produkten der chinesischen Volksmedizin. Perlenpulver wird insbesondere als Bestandteil für Hautcremes benutzt, die unter Chinesinnen sehr gefragt sind, da die Blässe als ein Zeichen der wahren Schönheit gilt.